Umfrage: Kaum ein deutsches Unternehmen ist auf den Data Act vorbereitet

Den 12. September 2025 dürften sich viele europäische Unternehmen im Kalender fett unterstrichen haben. Ab dann gelten die umfassenden Vorgaben des Data Act verbindlich für viele Unternehmen in der Europäischen Union (EU).
Großer Teil der deutschen Unternehmen noch nicht damit beschäftigt?
Der Data Act ist eine EU-Verordnung, die darauf abzielt, den Zugriff auf und die Nutzung von Daten zu erleichtern und zu fördern. Er soll helfen, den Nutzer:innen von vernetzten Produkten und Dienstleistungen einen besseren Zugriff auf ihre Daten zu ermöglichen, die durch die Nutzung dieser Produkte und Dienstleistungen generiert werden.
Weniger als 100 Tage vor diesem wichtigem Datum scheint sich ein großer Teil der deutschen Unternehmen aber noch überhaupt nicht damit beschäftigt zu haben. Das geht aus einer Befragung von 605 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor.
52 Prozent glauben, nicht vom Data Act betroffen zu sein
Demnach hat nur ein Prozent der befragten Unternehmen die Vorgaben vollständig umgesetzt, weitere vier Prozent zumindest teilweise. 10 Prozent haben laut einer Bitkom-Pressemitteilung gerade erst mit der Umsetzung begonnen, 30 Prozent noch nicht damit angefangen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) glaubt, dass sie vom Data Act nicht betroffen ist. Laut Bitkom betreffe der Data Act allerdings „so gut wie jedes Unternehmen, aber die meisten haben sich damit noch gar nicht ernsthaft befasst“, sagte Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.
Rund ein Drittel der Unternehmen, die sich bereits damit auseinander gesetzt haben, beklagen einen sehr hohen Umsetzungsaufwand, den der Data Act mit sich bringe (32 Prozent).
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90 Prozent fühlen sich von den vielen neuen Gesetzen überfordert
Drei Viertel (75 Prozent) dieser Unternehmen sagen, dass durch die Umsetzung des Data Act die Zeit für Innovationen fehle – und sogar 90 Prozent fühlen sich von den vielen neuen Gesetzen und Anforderungen überfordert. Ebenfalls 90 Prozent fordern mehr Beratung durch öffentliche Stellen bei der Umsetzung des Data Act.
„Wir brauchen funktionierende Datenmarktplätze, damit Unternehmen jene Daten beziehen können, die sie benötigen“, fordert der Bitkom. Auch die öffentliche Hand sei aufgerufen, Daten zur Verfügung zu stellen. „Die verantwortungsvolle Nutzung von Daten schafft wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert, auf den wir nicht verzichten dürfen“, betont der Digitalverband.